Bücherregal

Literatur

Seit 2014 ist das Grundlagenbuch „Personorientierte Begabungsförderung“ mit vielen Aufsätzen von Prof. Gabriele Weigand, Armin Hackl, Prof. Victor Müller-Oppliger, Dr. Corinna Maulbetsch und Dr. Günter Schmid erhältlich! Das Buch ist in der Reihe „hochbegabung und pädagogische praxis“ erschienen, die von der Karg-Stiftung, Victor Müller-Oppliger, Gabriele Weigand und Heinz-Werner Wollersheim herausgegeben wird.
 
Begabungsförderung gehört in jede Schule und Bildungseinrichtung – nicht nur in Spezialklassen oder -schulen. Dieses Buch gibt Lehrpersonen und anderen pädagogischen Fachkräften eine Einführung in eine inklusive Begabungsförderung, in deren Mittelpunkt die Person der jeweiligen Schülerin / des jeweiligen Schülers steht. 
 
Eine personorientierte Begabungsförderung nimmt (hoch-)begabte Kinder und Heranwachsende in ihren Vorstellungen und Zielen ernst und ermöglicht eine integrale Entwicklung kognitiver, emotionaler und sozialer Fähigkeiten. Neben der Klärung zentraler Begriffe werden konkrete Formen der Umsetzung im Unterricht und Prozesse einer personorientierten Schulentwicklung vorgestellt. 
 
»Die Verbindung von Theorie und Praxis macht es gleichermaßen wertvoll für Theoretiker auf Hochschulebene sowie für Lehrkräfte, Schulleitungen und Studierende.« Prof. Dr. Liesel Hermes, özbf, 2/2015
 
Link zum Beltz-Verlag – dort finden Sie eine Leseprobe sowie das Inhaltsverzeichnis 

Personorientierte Begabungsförderung – Eine Einführung in Theorie und Praxis

Erlebnis Bildung – Lernen nachhaltig gestalten|Begabungen fördern

Pädagogische Fachbücher, denen explizit die eVOCATIOn-Idee zugrundeliegt, gibt es nicht viele. Günter Schmid und Armin Hackl, zwei der Initiatoren von eVOCATIOn, haben ein Buch geschrieben, in dem vieles aus dem eVOCATIOn-Gedankengut steckt. „Erlebnis Bildung. Lernen nachhaltig gestalten. Begabungen fördern“ ist im August 2016 beim Verlag Schneider Hohengehren erschienen und sei im Folgenden vorgestellt.
Der Titel des Buches ist Programm: Nur wenn es den Lehrenden gelingt, die jedem Menschen eigene individuelle Begabung auf der personalen Ebene anzusprechen und dementsprechend den Lernprozess unter dem Gesichtspunkt bewusst zu gestalten, dass das subjektive Lernerlebnis der Lernenden und nicht die Vermittlung von Inhalten und Stoffen das entscheidende Kriterium für dessen Nachhaltigkeit ist, kann aus gediegener „Ausbildung“ echte „Bildung“ werden. Im Zentrum aller pädagogischen Überlegungen steht dabei immer die Person des Schülers / der Schülerin, denn „Schule ist für Schülerinnen und Schüler da“.
In einer über ein Jahrzehnt währenden engen Schulpartnerschaft über nationale Grenzen hinweg haben die beiden Autoren nicht nur ihre jeweiligen Schulen (das Deutschhaus-Gymnasium Würzburg und die Sir-Karl-Popper-Schule Wien) zu international anerkannten Herzeige-Modellen entwickelt, sondern damit auch gleichzeitig Gabriele Weigands pädagogische Philosophie einer „Schule der Person“, die davon ausgeht, dass Schule von der Person des/der Lernenden her zu denken ist, einem erfolgreichen Praxistest unterzogen.
Die aus diesem praktischen Lernprozess, aus den sich in diesem Zusammenhang ergebenden nächtelangen Gesprächen und aus zahlreichen gemeinsam geplanten Fortbildungsveranstaltungen gewonnenen Erkenntnisse mündeten schließlich in dieser Darstellung einer neuen Sicht schulischer Begabungsförderung. Aus unterschiedlichen Ausgangspositionen in unterschiedlichen Schulsystemen kommend, mit unterschiedlicher persönlicher Akzentsetzung, und doch einander perfekt ergänzend, gelangen die beiden Autoren zu den gleichen Ergebnissen, die nicht bei der (derzeit noch weithin als der Weisheit letzter Schluss angesehenen) Individualisierung stehen bleiben. „Beziehung, Entscheidung in verantworteter Freiheit, Gestaltung und multidimensionale Leistung werden zu den zentralen Feldern einer personorientierten Schulentwicklung“, heißt es im Klappentext.
Im ersten Teil setzt sich Armin Hackl mit dem Begriff Begabung auseinander, präsentiert in einer Tour d´horizon die gängigen Modelle der Begabungsförderung, wägt Individualisierung und Personalisierung gegeneinander ab, definiert die Ziele personaler Begabungsförderung und stellt die entscheidenden Fragen: „Worin besteht der Mehrwert einer personalen Pädagogik? Wie wird Nachhaltigkeit erreicht?“
Im zweiten Teil leitet Günter Schmid von der Theorie zur Praxis über („Welche Konsequenzen hat das im ersten Teil Gesagte für meinen pädagogischen Alltag?“). Er widmet sich der Perspektive der Lehrenden, setzt sich mit der Bandbreite der Förderangebote auseinander („Fördern ist nicht gleich Fördern!“) und liefert, illustriert durch konkrete authentische und bewährte Beispiele aus der Praxis, detaillierte Beschreibungen konkreter Förderinstrumente. Damit qualifiziert sich das Buch unter anderem auch als Handbuch für die einzelne Lehrperson, die sich durch praktische Beispiele zu eigenem Tun anregen lassen möchte, ebenso wie für innovationsbereite Schulleitungen.
In  News & Science 42/2016 (S. 69f) rezensiert Mag. Ulrike Kempter das Buch und hebt verschiedene Aspekte positiv hervor – unter anderem: dass kritisch Missstände und Missverständnisse im Schulbetrieb aufgezeigt würden, dass sich das Buch „mit wertvollen Praxisbeispielen vor allem der Rolle von Lehrenden und einer Begriffsklärung der Maßnahmen von personaler Begabungsförderung“ widmet. Das Buch berichtet davon, wie Begabungsförderung „gelingen, aber erwähnt auch ganz ehrlich, welchen Fallen man begegnen kann.“
(Text: Ulf Cronenberg)

Link zum Schneider Verlag Hohengehren – dort ist auch das Inhaltsverzeichnis abrufbar