Philosophie

Die Person

Die Person steht im Mittelpunkt der Philosophie von evoc. Das Prinzip der Personorientierung, wie es von Prof. Dr. Gabriele Weigand in ihrer Habilitationsschrift „Schule der Person“ (2004) grundgelegt wurde, bildet die Basis der Pädagogik von evoc.

„Die fachlichen Aspekte, die Ermöglichung von Einsichten und Erkenntnissen, ein guter Unterricht behalten ihre Wichtigkeit, sie sind in der Begabungsförderung geradezu zentral.

Aber sie sind nicht Selbstzweck, sondern haben eine Dienstfunktion.

Sie sind immer in Beziehung zu den Besonderheiten und Potenzialen jeder und jedes Einzelnen und ihren Kontexten zu sehen.“

(G. Weigand, Person und Begabung, 2009)

evoc möchte Sie darin unterstützen, in Ihrem unterrichtlichen und schulischen Handeln die Person der Schülerin bzw. des Schülers in den Mittelpunkt zu stellen und gerade dadurch Leistung in vielfältigen Dimensionen zu ermöglichen.

Philosophie

Philosophie

Bilden

Zweck und Ziel der Schule ist es, Schülerinnen und Schüler zu erziehen und ihnen zu ermöglichen, sich zu bilden. evoc grenzt Bildung von Ausbildung ab. Schule soll nicht auf einen bestimmten Beruf vorbereiten, sondern Bildung ermöglichen: Die jungen Menschen werden ermutigt und befähigt, Antworten auf die Aufgaben und Herausforderungen des Lebens zu finden, aber auch, die Chancen und die Fülle des Lebens zu erkennen.

Wir fühlen uns dem humanistischen Menschenbild und Bildungsideal verpflichtet. Bildung ermöglicht die Weiterentwicklung der Persönlichkeit. Entscheidend dabei ist, dass die Schülerin bzw. der Schüler das Bewusstsein erhält, Autor und Subjekt der eigenen Bildungsbiografie zu sein. Insoweit ist Bildung nicht ohne Vermittlung von Wissen und Kompetenzen möglich, weist aber weit darüber hinaus.

Bildung lässt sich nicht allein durch die Erfüllung des Bildungs- oder Lehrplans erreichen. Unter Bildung verstehen wir eine Haltung und einen lebenslangen Prozess der Weiterentwicklung der Persönlichkeit, für den die oder der Lernende in der Schule befähigt wird, selbst die Verantwortung zu tragen.


Verantwortung

Ein zentrales Merkmal der Personorientierung bildet das Prinzip der Verantwortung. Der Mensch ist verantwortlich: Für sich selbst ebenso wie für seine Umgebung. Wir alle sind verantwortlich für die Erhaltung und Weiterentwicklung einer pluralistischen, demokratischen und toleranten Gesellschaft. Frieden, Freiheit, technischer Fortschritt, der dem Menschen dient und ihn nicht entwürdigt, ein soziales, die natürlichen Ressourcen schonendes Wirtschaftssystem sowie kulturelle und geistige Vielfalt bilden die Voraussetzung für die Möglichkeit erfüllender und glücklicher Lebensgestaltung und für gesellschaftliche Prosperität.

Schule hat die zentrale Aufgabe, die jungen Menschen zu motivieren und ihnen Mut machen, gemeinsam mit anderen ihren gesellschaftlichen Beitrag zu leisten, diese Grundlagen zu festigen und weiter zu entwickeln.

evoc möchte Sie als Lehrpersonen und Schulleitungen darin unterstützen, Möglichkeiten zu finden, wie Ihre Schülerinnen und Schüler bereits im schulischen und unterrichtlichen Alltag mehr und mehr Verantwortung für ihren Lernprozess übernehmen: Selbstlernzeiten, Lernverträge, Contracting, projektorientiertes und eigenverantwortliches Arbeiten in geeigneten und nicht nur zufällig gebildeten Teams fördern das Verantwortungsbewusstsein und darüber hinaus Selbstwirksamkeit und Autonomieerfahrung. Auch der verantwortliche Umgang mit der Erfahrung des Scheiterns muss in der Schule eingeübt werden und darf nicht mit schlechten Zensuren bestraft werden.

Verantwortung bezieht sich jedoch nicht nur auf den Bereich des Lernens, sie ist auch ein zentrales Merkmal der Schulkultur. Schülerinnen und Schüler können nur Verantwortung erlernen, wenn die Lehrperson bereit ist, ihnen diese auch zu übertragen und entsprechende Räume dafür zu schaffen. Lehrperson ihrerseits müssen von der Schulleitung in hohem Maße Eigenverantwortung für ihr Handeln erhalten. Die Schülermitverantwortung darf nicht lediglich als Organisatorin von Schulveranstaltungen angesehen werden, sondern ist ganz selbstverständlich bei allen wichtigen die Schule betreffenden Entscheidungen zu hören.

Verantwortung

Begabungen

Begabungen

Eine zentrale Überzeugung von evoc lautet: Begabungsförderung stellt das zentrale Element schulischer Bildung und Pädagogik dar. Jeder Mensch hat Begabungen – auf ganz unterschiedlichem Niveau, und diese gilt es zu erkennen und zu fördern. Auf ihnen kann der Mensch ein Leben lang aufbauen, auf sie zurückgreifen, sie weiterentwickeln und neue Begabungen entdecken.

Es darf in der Schule nicht nur um die Orientierung an Defiziten gehen, viel wichtiger ist, zu beobachten und zu erkunden, wo die Stärken, Begabungen und Talente des Einzelnen liegen. Dies gilt gleichermaßen für alle Schülerinnen und Schüler, Dies gilt gleichermaßen für alle Schülerinnen und Schüler in ihrer gesamten Lern- und Leistungsheterogenität, gleich welchen Geschlechts und welcher sozialen Herkunft.

Darum möchte evoc den Lehrpersonen sowohl Werkzeuge an die Hand geben als auch mit ihnen die notwendige Kenntnis und Haltung erarbeiten, um Begabungen zu erkennen und zu fördern. Ein zentrales Ziel schulischer Bildung muss es sein, dass die Schülerinnen und Schüler am Ende ihrer schulischen Laufbahn über ihre Stärken und Begabungen Bescheid wissen, die ihnen auf ihrem weiteren Lebensweg zu ihrer eigenen Entfaltung dienen und dazu beitragen, ihren gesellschaftlichen Beitrag zu leisten.

Einer besonderen Förderung bedürfen mehrfach und besonders begabte Schülerinnen und Schüler. Ihre Grunderfahrung ist häufig ein „nicht verstanden sein“, ein Gefühl der Ausgrenzung und der Wunsch, nicht aufzufallen und daher ihre Begabungen zu verstecken. Diese Schülerinnen und Schüler durchlaufen bisweilen äußerst problematische Schulkarrieren. Vielfach wird ihre besondere Begabung im schulischen Alltag nicht erkannt. Auch ‚zweifach Außergewöhnliche‘, bei denen besondere Stärken in bestimmten Bereichen mit Schwierigkeiten in anderen kombiniert sind, benötigen eine besondere Förderung. evoc möchte Lehrpersonen insbesondere auch darin unterstützen, besonders begabten Schülerinnen und Schülern die richtige Förderung zukommen zu lassen.


Entfalten

Die Begabungen und Stärken einer Schülerin bzw. eines Schülers sind häufig verborgen und damit auf den ersten Blick nicht sichtbar. Die Persönlichkeit des Jugendlichen steckt ebenfalls noch in der Entwicklung. Darum spielt die Entfaltung im schulischen Umfeld eine bedeutende Rolle.

Es ist allerdings nicht die Lehrperson, die aktiv „entfaltet“, dieser Prozess muss von der Schülerin bzw. dem Schüler selbst gestaltet werden. Dennoch besitzt die Lehrperson eine wichtige Funktion: Sie begleitet den und die Lernende bei der Entfaltung, gibt Feedback und unterstützt die Reflexion.

Darum ist der Dialog ein wichtiges Prinzip von evoc. Erst in der Resonanz des Dialogs (persona bedeutet die Maske, durch die hindurch die Person „tönt“) kann sich die Person entwickeln, entfalten und selbst erkennen.

Entfalten

Leben

Leben

Schulische Bildung darf sich nicht auf die Erfüllung des Bildungs- oder Lehrplans und auf die Vorbereitung der (Abschluss-)Prüfungen beschränken. „Wir müssen das durchnehmen, weil es in der Klassenarbeit drankommt.“ Schule braucht Freiräume, in denen Schülerinnen und Schüler sich aus intrinsischem Interesse weiterentwickeln können.

Es darf in der Schule nicht nur um die Orientierung an Defiziten gehen, viel wichtiger ist, zu beobachten und zu erkunden, wo die Stärken, Begabungen und Talente des Einzelnen liegen. Dies gilt gleichermaßen für alle Schülerinnen und Schüler, Dies gilt gleichermaßen für alle Schülerinnen und Schüler in ihrer gesamten Lern- und Leistungsheterogenität, gleich welchen Geschlechts und welcher sozialen Herkunft.

Schule soll zum Leben befähigen. Die Schülerinnen und Schüler müssen am Ende ihrer Schullaufbahn die Zuversicht besitzen, sowohl persönlich als auch fachlich (kognitiv) die Herausforderungen, die die Zukunft bringen mag, verantwortlich zu meistern. Dieses Ziel setzt sie um, indem sie vor allen Dingen die Stärken stärkt und so die Person der Schülerin bzw. des Schülers be-stärkt. Selbstwirksamkeit, Erfolgserlebnisse, Autonomie, Motivation, Erfahrung von Sinnhaftigkeit und Gelingens- optimismus sind grundlegend für Lernerfolg und positive schulische Erfahrungen.


Haltung

Die Philosophie von evoc hilft der Lehrperson, in ihrem unterrichtlichen Handeln eine personorientierte Haltung anzunehmen. Diese Haltung zeichnet sich dadurch aus, dass die Lehrperson ihren Fokus nicht darauf legt, „Stoff durchzubringen“ oder „mit der Planung durchzukommen“, sondern mit den Schülerinnen und Schülern gemeinsam Ziele zu definieren und zu verfolgen. Durch diese personorientierte Haltung ermöglicht die Lehrperson der einzelnen Schülerin bzw. dem einzelnen Schüler, eigene Schwerpunkte und Vorgehensweisen zu bestimmen, so dass der Lernende zum Subjekt des eigenen Lernprozesses werden kann.

Lehrpersonen sind Vorbilder. Daher ist die Haltung der Lehrperson kein Selbstzweck, sondern soll dazu führen, dass die Schülerinnen und Schüler die Haltung von Lernenden einnehmen. In einer Gruppe von Lernenden wird Neugier, Interesse und Leistungsbereitschaft nicht als „Strebertum“ gebrandmarkt, sondern als erstrebenswert anerkannt und positiv konnotiert.

Haltung

Aneignen

Aneignen

Nachhaltiges Lernen funktioniert nur durch Aneignung. Nur durch Aneignung gelingt eigenständige Performanz und eine Weiterentwicklung der Persönlichkeit. Aneignung wiederum kann nur geschehen, wenn die bzw. der Lernende Interesse und Aufmerksamkeit für die neuen Inhalte und Kompetenzen aufbringt, ihre Relevanz und Bedeutung erkennt und es ihm gelingt, bereits vorhandenes Wissen zu aktivieren, das Neue mit diesem zu verknüpfen und es sich so anzuverwandeln.

Dieser Prozess verdeutlicht, dass die Schülerin bzw. der Schüler Subjekt seines Lernprozesses sein muss, damit Lernen nachhaltig erfolgt. Die Lehrperson kann und muss den Lernprozess im eigentlichen Sinn daher ermöglichen, begünstigen, begleiten und fördern, der Lernvorgang an sich liegt jedoch ganz in der Verantwortung der Schülerin bzw. des Schülers.

Diese Erkenntnisse über Aneignung und Lernen verdeutlichen die Wichtigkeit der Diskussion über den Einsatz alternativer Methoden zu Leistungsbewertung und -kontrolle.


Leistung

evoc versteht Leistung mehrdimensional und in ganzheitlicher Weise auf die Persönlichkeitsentwicklung bezogen. Ein Leistungsbegriff, der lediglich momentan vorhandenes Wissen und Kompetenzen bewertet, greift daher zu kurz.

Schule muss einen Weg finden, kognitive, emotionale, soziale und personale Leistung prozesshaft (und nicht nur bezogen auf das Produkt bzw. den „Output“), zu fördern und der einzelnen Schülerin bzw. dem einzelnen Schüler in einem differenzierten Feedback über den Leistungsstand Auskunft zu geben bzw. sie in den Prozess der Leistungserbringung und -bewertung aktiv einzubeziehen.

Die Erfahrung von eigener Leistung, von persönlichem Fortschritt und die Gewissheit, die eigenen Grenzen verschoben zu haben, sind wichtige Selbstwirksamkeitserfahrungen für Schülerinnen und Schüler und sollten im Schulalltag reichlich ermöglicht werden.

Leistung

Ermöglichen

Ermöglichen

Schulen brauchen eine Kultur der Ermöglichung.

Zahlreiche Schulen fühlen sich durch vorhandene Vorschriften gegängelt. Sie möchten gerne Begabungsförderung betreiben und die Stärken ihrer Schülerinnen und Schüler fördern, sehen jedoch angesichts einengender Verordnungen und nicht zuletzt sehr begrenzter persönlicher und zeitlicher Ressourcen dafür keinen Spielraum.

Dies gilt in gleicher Weise für die einzelne Lehrperson, die sich häufig zahlreichen Erwartungen von Eltern, Schülern, der Schulleitung oder der Schulaufsicht konfrontiert, in ein enges zeitliches Korsett gepresst und daher nur begrenzt in der Lage sieht, eigene pädagogische Ideen umzusetzen.

evoc möchte sowohl die Schule als Ganzes als auch die einzelne Lehrperson ermutigen, Freiräume zu sehen und diese zu nutzen, um eine Ermöglichungskultur an der Schule zu etablieren, eine personorientierte Haltung einzunehmen und so begabungsfördernde Entwicklungsprozesse anzustoßen.


Schule

Schulen sehen sich zahlreichen Erwartungen ausgesetzt und häufig zwischen diesen zerrieben. Schulbehörden, Politik, Gesellschaft, Eltern, Lehrende und Lernende äußern Wünsche und Vorstellungen, denen allen gerecht zu werden der Quadratur des Kreises gleichkommt.

evoc möchte Sie unterstützen, sich die Zeit zu nehmen, darüber nachzudenken, was Ihnen wirklich wichtig ist, und solche schulischen Strukturen zu implementieren, dass Sie diese Ziele auch umsetzen können. Es ist wichtig, dass die gesamte Schule auf ein gemeinsames pädagogisches Prinzip einigt, das als Grundlage von allen am Schulleben Beteiligten anerkannt und gelebt wird.

Personorientierung als ein solches grundlegendes Prinzip der Schulgestaltung hat sich bereits in vielen Schulen bewährt. „Wie können wir unsere Schülerinnen und Schüler bestmöglich fördern und sie in den Mittelpunkt unseres Handelns stellen?“ Schulen, die diese Frage ernst nehmen, sind auf dem Weg zu einer positiven Schulkultur.

In diesem Sinne möchte evoc Ihren Schulgestaltungsprozess aktiv begleiten.

Schule

Begleiten

Begleiten

evoc setzt neben Einzelveranstaltungen vor allem auf Fortbildungsreihen. Wir möchten Sie als Kolleg:innenengruppe oder als Schule begleiten und unterstützen, sich langfristig auf den Weg zu einer begabungsfördernden Personorientierung zu machen, Widerstände und Zweifel als Teil des Schulgestaltungsprozesses zu verstehen und zu akzeptieren, sich von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen und mit Herausforderungen konstruktiv und produktiv umzugehen.

Unverzichtbar für eine personorientierte und begabungsfördernde Schulkultur ist eine Begleitung der Schülerinnen und Schüler in Form eines Mentoring oder Coachings. Lehrerinnen und Lehrer begleiten als Mentorinnen und Mentoren in besonderer Weise die Schülerinnen und Schüler, anerkennen durch aktives Zuhören deren Wahrnehmung, spiegeln diese und unterstützen so die Schülerinnen und Schüler, eigenverantwortliche Entscheidungen zu treffen, persönliche Ziele selbst zu definieren und sich über sich selbst, die eigenen Stärken oder auch Defizite bewusst zu werden.

Durch die Begleitung im Mentoring wird in besonderer Weise die Beziehungsebene zwischen Lehrenden und Lernenden gefestigt und gepflegt. Die Beziehungsebene wiederum trägt maßgeblich zum nachhaltigen Lernerfolg bei.

evoc unterstützt Sie darin, an Ihrer Schule effektive und pragmatisch umsetzbare Mentoring- oder Coachingsysteme zu etablieren.


Prozesse

Nachhaltiges Lernen ist ein Prozess, der aus vielen Schritten besteht, die alle von der Schülerin bzw. dem Schüler eigenständig geleistet werden müssen. Aufmerksamkeit und Interesse, Aktivierung des alten Wissens, Verknüpfung mit dem neuen Wissen, Anwendung und Aneignung sind unverzichtbare Stufen im Lernprozess.

Aus diesem Grund ist es unangemessen und verkürzt, wenn ausschließlich Wissens- oder Kompetenztests, die lediglich Momentaufnahmen bilden, zur Leistungsbewertung herangezogen werden.

evoc will daher gemeinsam mit den Lehrerinnen und Lehrern, aber auch mit Schulleitungen, reflektieren, wie Lernprozesse in Bewertung und Feedback angemessen einfließen können. Dies gilt insbesondere für projektartige Arbeiten im Team, denen an Schulen häufig mit dem Vorbehalt begegnet wird, nicht bewertbar zu sein.

Durch die Betonung des Lernprozesses wird es auch ermöglicht, Schülerinnen und Schüler zu ermutigen, Projekte anzugehen, deren Ergebnis nicht absehbar ist und bei denen auch ein ‚Scheitern‘ möglich ist. Die Würdigung und Bewertung des Prozesses erlaubt es, auch ein solches Projekt in Angriff zu nehmen.

Prozesse

Reflektieren

Reflektieren

Verantwortung braucht Reflexion. Darum ist das Nachdenken über die eigenen Lernprozesse, der Dialog mit den anderen Lernenden sowie mit der Lehrperson unverzichtbarer und wesentlicher Bestandteil der Schulkultur, der sich vor allen Dingen im Mentoring bzw. Coaching umsetzen lässt.

Reflexion muss eingeübt werden. Schulen sollten daher Strukturen etablieren, wie Reflexion altersgemäß eingeübt und mit höherem Alter der Schülerinnen und Schüler immer größeren Raum und Bedeutung gewinnt.

Auch für die Lehrpersonen ist das Nachdenken über das eigene pädagogische Handeln sowie der Dialog im Kollegium und in der Schulgemeinschaft essentiell. Dafür sind zeitliche Ressourcen seitens der Schule unerlässlich.

eine Schülerin und ein Schüler bei einem elektrotechnischen Experiment

Unsere Geschichte:
Von eVOCATIOn zu evoc

evoc

Die Grundlage für die Arbeit von evoc geht zurück auf das Projekt eVOCATIOn, das unter Federführung der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe im Rahmen des europäischen Sokrates-Programms (Comenius 2.1) für „Lebenslanges Lernen“ bei der EU in Brüssel beantragt und im September 2007 bewilligt wurde. Dabei handelte es sich um ein zweijähriges, multilaterales Vorhaben, an dem fünfzehn Partner mitgewirkt haben, darunter Institutionen und Schulen mit spezifischer Ausrichtung im Bereich der (Hoch-)Begabungs- und Begabtenförderung sowie Hochschulen und Universitäten aus insgesamt sechs EU-Ländern (Frankreich, Niederlande, Österreich, Polen Slowakei und Deutschland) sowie der Schweiz. Das Programm von evoc enthält dementsprechend europaweite schulpraktische Erfahrungen und ist im gesamteuropäischen Raum einsetzbar.

Der Name eVOCATIOn stand für das Programm. Das lateinische Wort „evocare“ lässt sich übersetzen mit „heraus-“ oder „hervorrufen“. Hervorgerufen werden sollen Begabungen von Schülerinnen und Schülern. Gleichzeitig werden auch die Lehrper- sonen aufgerufen. An ihnen liegt es, Begabungen (an)zuerkennen, Lernwege zu personalisieren und Bildungsprozesse zu begleiten. Damit ihnen dieses gelingt, werden in dem Programm die Grundlagen der Begabungsförderung erarbeitet sowie geeignete Formen und Methoden für die tägliche Praxis bereitgestellt.

Die Schwerpunktsetzung des aus dem Projekt hervorgegangenen Weiterbildungsangebots liegt in der Entwicklung personaler und methodischer Kompetenzen von Lehrkräften, die heterogene Begabungsprofile respektieren sowie in ihrem Unterricht den allgemeinen Prinzipien einer begabungsfreundlichen Lernumwelt folgen wollen. Durch die explizite Verknüpfung unterrichtsrelevanter Beispiele aus einschlägigen Schulen in unterschiedlichen europäischen Ländern mit wissenschaftlich fundierten theoretischen Begründungszusammenhängen wird ein ausgewogenes Programm für die Lehrerbildung, die Weiterbildung für Lehrer/innen und alle in der Begabungsförderung tätigen Fachkräfte zur Verfügung gestellt.

evoc Weiterbildung und Schulgestaltung geht direkt aus dem Comenius Startprojekt eVOCATIOn hervor und führt die internationale Zusammenarbeit auf mehreren Ebenen fort:

  • wissenschaftliche Ebene: im Referententeam arbeiten Mitarbeiter unterschiedlicher deutscher, schweizerischer und österreichischer Hochschulen im Bereich der Begabungsförderung
  • schulpraktische Ebene: evoc Netzwerkschulen finden sich in Deutschland und Österreich.
  • Fortbildungsebene: regelmäßiger Austausch der evoc-Referenten auf Multiplikatorenseminaren.
  • Teilnehmerebene: evoc Kurse sind häufig international besetzt, so dass eine Netzwerkbildung über die eigenen Landesgrenzen hinaus für Teilnehmer an evoc Weiterbildungen quasi garantiert ist.

Nach zehn Jahren Weiterbildungsarbeit unter dem Namen eVOCATIOn steht ab 2021 der Name evoc für die Bemühungen, Lehrpersonen, Kollegien und Kultusbehörden eine bestmögliche Unterstützung der Entwicklung und Gestaltung von begabungsfördernden Schulen durch Weiterbildungen, Begleitung von Schulgestaltungsprozessen oder Angeboten von Projekten in einzelnen Bundesländern zu gewähren.